Im zweiten Teil meines Berichtes zur Schlacht von Großgörschen geht es um die Besichtigung vor Ort. Ein Rundgang durch die vier Dörfer Großgörschen, Kleingörschen, Kaja und Rahna gleicht einer kleinen Zeitreise. Wenn auch viele der alten Fachwerkgebäude in einem schlechten Zustand sind, so kann man sich doch auch heute noch ein Bild von den damaligen Verhältnissen machen.
Vor allem war ich überrascht, wie nah die Dörfer beieinander liegen. Zeichnet man auf einer Karte ein Viereck um die Ortschaften, so liegen diese knapp in einer Fläche von 1 Quadratkilometer…
Blick man am Dorfrand von Kleingörschen nach Norden, kann man in der Ferne die Kirche von Lützen erblicken…
Blick über die Wiesen, die zwischen den Dörfern liegen…
Jedes Jahr am ersten Wochenende im Mai findet im Ortsteil Großgörschen das Scharnhorstfest statt. Mehr Informationen dazu: http://www.scharnhorstkomitee.de/
Der kleine Bach Floßgraben, einst ein Kanal zum Transport von Holz, welcher die beiden Flüsse Elster und Saale verbindet, fließt am Nordrand von Kaja und Kleingörschen an den Dörfern vorbei. Seine durch Bäume bewachsen Ufer behinderten die Bewegungen von Kavallerie und Artillerie erheblich…
Einer der vielen Teiche der Ortschaften. An diesem Gewässer, am nördlichen Ortseingang von Großgörschen, stehen heute in Gedenken an die Schlacht das Schinkel-Tabernakel und das Scharnhorst-Denkmal…
Der 17 Meter hohe Turm der Dorfkirche von Großgörschen wurde um 1150 ursprünglich als Festungsturm für fränkische Siedler gebaut. Im Jubiläumsjahr 2013 wurde die Kirche, wie auch einige andere Gebäude frisch renoviert…
Die Kirche von Kleingörschen und im Hintergrund das Rittergut Kleingörschen. Auf dem Friedhof befindet sich das Grab des auf napoleonischer Seite mit knapp 18 Jahren gefallenen Secondeleutnant Wilhelm Liebknecht, der im Hessischen Leibregiment gedient hatte…
Heute befindet sich im sogenannten Marschall-Ney-Haus in Kaya ein kleines Museum, eingerichtet im Stil von 1813. Eine an der Scheune befindliche Tafel mit eingelassener Kanonenkugel und Inschrift erzählen vom Aufenthalt des Marschall Neys…
Sehenswert soll das Dorfmuseum von Großgörschen sein (bei meinem Aufenthalt leider geschlossen), dort ist unter anderem ein Figuren-Diorama der Schlacht bei Großgörschen zu sehen.
Im Osten Großgörschens stehen noch die Reste einer alten Bockwindmühle aus dem 18. Jahrhundert. Die Mühle ist auf alten Schlachtkarten eingezeichnet, sie war also ebenfalls noch ein Zeuge der Schlacht…
Das 10 Meter hohe Scharnhorst-Denkmal in Großgörschen wurde zur Hundertjahrfeier der Schlacht errichtet. Der Bildhauer war Paul Juckoff aus Schkopau. Zwei Steinbänke am Denkmalplatz zeigen auf den Armlehnen Scharnhorsts Motto: „Ziel erkannt – Kräfte gespannt“…
Das von Karl Friedrich Schinkel entworfene gusseiserne Denkmal für die Gefallenen der Schlacht ist eines von sieben gleichartigen an Schlachtenorten von 1813 und 1815. Die Inschrift lautet „Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland. Sie ruhen in Frieden. Großgörschen, den 2. Mai 1813“. Das verfallene Original stand auf dem Monarchenhügel…
Das Denkmal des Prinzen Leopold von Hessen-Homburg wurde aus Initiative seiner Schwester Marianne errichtet. Es wurde ebenfalls von Schinkel entworfen. Der Prinz diente als Stabsoffizier im 1. Schlesischen Infanterieregiment und fiel in der Schlacht von Großgörschen. Das Denkmal musste 1974 wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Die neue Kopie wurde am 2. Mai 1999 eingeweiht…
Rund 2 Kilometer südlich von Großgörschen liegt der Monarchen-Hügel von welchem sowohl der König von Preußen, Friedrich Wilhelm III. als auch der Kaiser von Russland, Alexander I. das Geschehen der Schlacht verfolgten.
Eines der restaurierten Gebäude von Großgörschen…
Das neuste Denkmal des Schlachtfeldes in Gedenken an die Toten des französischen III. Korps…
